4. November 2023 um 20:00 Uhr
Konzert

Live @ Sensenhammer

Doppelkonzert im Rahmen der Leverkusener Jazztage

PNBB - Peter Nonn Blues Band

Der Blues ist höchstwahrscheinlich eine der wenigen tradierten Geisteshaltungen, die niemals auf der roten Liste der aussterbenden Arten stehen werden. Jedenfalls nicht, solange es wie auch immer gefärbte Menschen gibt. In Wirklichkeit aber ist der Blues keine Geisteshaltung. Es ist ein Tier, das einen überfällt wie ein Dieb: Nämlich wenn man es gar nicht will. Dieses Tier lebt nicht nur in Chicago. Es versteckt sich nicht nur in den Baumwollfeldern des Südens. Es kann schwimmen!

Und so schwamm es etwa zur Zeit der McCarthy-Ära weit nach Osten bis in die Hauptstadt des Aspirins. Dorthin, wo die blassen Menschen wohnen (Menschen wie der Winter). Und es biss sich fest fest im größten Bauch, den es dort finden konnte: Dem von Peter Nonn, damals noch ein zartes Kind und heute höchstwahrscheinlich der größte lebende Bluesmusiker seiner mit Sonne, Baumwolle und Bourbon nicht eben gesegneten Heimat.

Dieser unerschütterliche Mensch trägt das Tier nun schon seit vielen gemeinsamen Jahren mit sich herum wie einen lieben Freund, dem er mit zärtlicher Zuneigung verbunden ist. Und weil dieses Tier des amerikanischen Südens ein chamäleonhaftes Wesen ist, wechselt auch die Musik der Peter Nonn Band beständig ihre Farben. Mal erklingt sie in tiefblauem Moll, kriecht schlangengleich in die klagenden Melodien einer 80 Jahre alten Dobro. Mal kommt sie unbedarft im Country-Blues-Gewand daher und tanzt ausgelassen zum Banjo auf einem abgeernteten Baumwollfeld. Ukulele-Klänge tragen uns nach Hawaii, kurz darauf finden wir uns in einem Harlem-Ballroom wieder. Ein Chamäleon hat viele Farben.

Man kann all das Blues nennen. Man kann die Peter Nonn Band eine Blues Band nennen. In Wirklichkeit ist sie viel mehr: Die Peter Nonn Band lädt uns für einen Abend lang ein zu einer großen musikalischen Reise auf den Pfaden der AMERICAN ROOTS MUSIC.

DELBRUEGGE BAND

Die Delbruegge Band spielt music for »Analogue Souls« – ist das Jazz? Blues? Soul? Filmmusik? Auf jeden Fall ist es die Musik, die er selbst gerne morgens um zwei am Tresen seiner Lieblingsbar hören möchte. Der Kölner Saxophonist Bernd Delbrügge verortet sie »irgendwo zwischen Duke Ellington, Tom Waits und Clärchens Ballhaus« (mit einem Schuss Edgar Wallace). Der Sound der Delbruegge Band weist weit zurück in die Vergangenheit, ohne je antiquiert zu klingen. Hier spiegelt sich amerikanische Musikgeschichte im Tresen einer deutschen Nachtbar. Eine perfekte Stilmelange im erweiterten Film-Noir-Modus.

Delbrügge und seine Bandkollegen Gert Kapo (keys), Gero Gellert (bass) und Dirk Ferdinand (drums) verstehen sich prächtig auf das Anrichten von Grooves und kochen auch solistisch nicht auf kleiner Flamme. Für dieses Quartett gibt es kaum musikalische Grenzen: »Il Mio Topolino« könnte aus einem Fellini Film stammen,»DrunkenManś Boogaloo«istderperfekteSoundtrackfüreinenletztenAbsackeranderBar, und Edgar Wallace tanzt mit dem Frosch mit der Maske zum »Hollerstein Waltz«.

Bernd Delbrügge schrieb einen Großteil der Titel für »Analogue Souls« 2020 auf einer Parkbank im Kölner Stadtteil Vogelsang, seiner temporären »Coronabühne« in dieser Zeit. Im Sommer 2021 nahm die Band das Album im Levertkusener Tonstudio von Dirk Baldringer live mit analoger Tonbandtechnik aus den 70er Jahren auf. Das ist so, wie man es aus der Blütezeit legendärer Labels wie Blue Note, Motown oder Stax kennt, und das hört man dem Album auch an. »Analogue Souls« ist als 180g Vinylpressung auf Westpark Music erschienen (WP Best.-Nr 87421 • LC-Nr.: 07535) und hat hervorragende Pressekritiken bekommen.

Künstler

Peter Nonn Blues Band / Delbruegge Band

Peter Nonn Blues Band / Delbruegge Band

Informationen

Datum
4. November 2023
Beginn
20:00
Einlass ab
19:00

Vorverkauf

Eintritt 25 Euro

Abendkasse

Eintritt 29 Euro

Tickets an der Museumskasse, in der Buchhandlung Gottschalk oder online

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